Philippe Starck bezeichnet sich selbst als Autodidakten, der mit 19 Jahren bereits seine erste Firma für aufblasbare Möbel gründete. In den Medien wird er als Star-Designer gehandelt.
Seit dem Beginn der 80er Jahre entwirft Starck erfolgreich für die industrielle Fertigung unterschiedlicher Branchen. Dabei gilt eine seiner Vorlieben dem Aluminium und mehr oder minder langgestreckten stromlinienförmigen ‘Hörnern’, sicherlich ein Erbe seines Vaters, der als Flugzeugingenieur und Erfinder sich sowohl mit diesem Material als auch diesen Formen beschäftigte. Starck versucht jedoch nicht, aerodynamische Profile zu imitieren, sondern deutet sie ‘biomechanisch’ um. Sein Einfallsreichtum scheint unerschöpflich, das Repertoire der Formen grenzenlos. Er gibt seinen Kreationen Namen aus Science Fiction Romanen, so der Serie ‘Ubik’ des italienischen Herstellers Driade nach dem gleichnamigen Roman des amerikanischen Autors Philip K. Dick.
Der Hocker, oder besser die Stehhilfe, ‘W.W. Stool’ ist Teil eines phantasievollen Büroensembles, das Starck 1990 für den Filmregisseur Wim Wenders zeichnete. Bei dem surrealistisch anmutenden Objekt steht die skulpturale Erscheinung im Vordergrund. ‘Stool’ bedeutet einerseits Hocker, andererseits auch Wurzelschößling, woraus man auch auf die mögliche Inspirationsquelle schließen kann. So wirkt die plastische Sitz- oder Lehnfläche wie ein keimendes Rhizom, aus dem drei Wurzeln in den Boden wachsen, während der Sproß sich nach oben windet. Die Verzweigung der vorderen ‘Wurzel’ dient als Fußstütze.
Neben der Universalität der Aufgabengebiete ist Starck durch das ‘biomechanische’ Element seiner Gestaltungsweise vergleichbar mit Luigi Colani und dessen ‘Bio-Design’. PD